“Hasenställe” bedeuten im Volksmund, wenn damit flach gebaute und mehrgeschossig übereinander gestapelte, menschliche Behausungen am Stadtrand gemeint sind, eher nichts Gutes: Was für eine elende Form von Leben! Also haben sich die Produzenten von Tierställen etwas überlegt: Was für Menschen nicht geht – ein elendes Leben in einem Hasenstall – ist für Hasen auch nicht mehr tiergerecht. Als Resultat bietet der Markt nun eine ganze Reihe neuer Modelle von Tierbehausungen an. Augenfällig daran ist: Die Modelle orientieren sich an Wohntypologien und Architekturen, die sich beim Menschen lange vor der klassischen Moderne bewährt haben.

Juryentscheid einstimmig

Das Büro für Stadtfragen hat aktuell zu Ostern eine qualitative Recherche durchgeführt. Die interne Architektur-Fachjury hat dabei einstimmig das Modell ROXY ausgezeichnet. Mit gutem Grund: Die Gesamtform der zweigeschossigen Kaninchenvilla mit freiem Erdgeschoss; ihre komplementäre, nordisch unterkühlte Farbigkeit in Rot-Grün; die durch das weisse (beinahe) quadratische Fenster im Obergeschoss leise, klug und stimmig gesetzte Referenz an die Postmoderne eines Robert Venturi; zusammen haben diese Qualitäten die Jury letztlich überzeugt. Die Gebäudekosten (ohne Landanteil) belaufen sich bei ROXY auf rund 450 Franken. Die Autorenschaft ist der Jury nicht bekannt. Eine ausführliche Würdigung sämtlicher Wettbewerbsbeiträge erfolgt vielleicht nach Ostern.