Die japanische Baufirma Shimizu Corporation hat eine über 200-jährige Geschichte. Das eigene Shimizu Institute of Technology in Tokyo spielt seit 1944 eine tragende Rolle in der Entwicklung neuer Konstruktionstechnologien: “Our philosophy is to act as an Open Institute of Technology. If architecture achieves a harmonious balance between nature and human activity, the architecture will become a unique part of the culture and the community.” So gesagt, entwickelt Shimizu zukünftige Lebensräume, Städte der Zukunft, im ganz grossen Massstab: schwimmende, autarke Städte im Pazifik, Raumstationen, Wüstenstädte.
Unsterbliche Metabolisten
Es scheint fast so, als wären hier die japanischen Architekten und Stadtplaner Kisho Kurokawa, Kiyonori Kikutake, Fumihiko Maki, Sachio Otaka und Noboin Kawazoe, die 1959 unter der Bezeichnung Metabolisten zusammen fanden, immer noch selbst am Werk und quasi unsterblich. Das Thema der Futuristen war bereits vor 50 Jahren die Stadt im urbanen Kontext, die Stadt der zukünftigen Massengesellschaften und zwar als lebendiger Prozess gestaltbar durch flexible, erweiterbare Großstrukturen (Wikipedia). Die damaligen Ergebnisse wie die schwimmende Stadt am Meer (Projekt Unabara), die Turmstadt von Kiyonori Kikutake, die Wand-, Agrarstadt und sogenannte Helix-City von Kisho Kurokawa finden sich in den Träumen von Shimizu wieder. Unterschied zu damals: Die technische Machbarkeit ist auf dem Weg, die gesellschaftliche Akzeptanz in Vorbereitung und die Globalisierung und Ästhetisierung in der Architekturproduktion verniedlicht vernetzte Grösse und funktionale Radikalität (Stichworte: Bigness, Metropolitanräume) als gegebenes Zeichen der Zeit.
Kenzo Tange’s Planungsmodell für die Tokyo Bay, 1960